Helden im falschen Film

Ein cineastisch angehauchter Rückblick auf sechs Monate Corona

(enthält unbezahlte Werbung in eigener Sache)

Kaum zu glauben. Sechs Monate Corona?! Vor einem halben Jahr habe ich noch völlig ahnungslos auf dem Atlantik Silvester gefeiert! Die Zeit ist seitdem wie im Flug vergangen, und doch scheint es eine Ewigkeit her zu sein, dass ich unbeschwert auf dem Oberdeck der MS Albatros getanzt habe. Und das alles nur, weil ein winziges Virus die Welt ins Stocken gebracht hat. Wie in einem Film, in dem der Held die Bewegungen um sich herum einfriert, um eine Gewehrkugel aus der Luft zu pflücken, hat Corona alles angehalten, während das Leben irgendwie weiterging. Mit einem Unterschied: SARS-CoV-2 ist leider ein ausgemachter Schurke. Und statt Gewehrkugeln hat das Virus während der plötzlichen Schockstarre Menschen aus dem Leben gepflückt und der Wirtschaft den Stecker gezogen. Doch Schurken machen die Rechnung ja bekanntlich ohne die Guten…

Silvester 2019: Ahnungslos tanzte ich ins neue Jahr, den Kopf voller Ideen und Pläne.
Kurz danach saß ich mit dem Rest der Welt im falschen Film…

Hier fliegt gleich alles in die Luft!

Sehen wir es mal positiv: Wenn Sie diesen Rückblick auf sechs Monate Corona lesen, leben Sie noch! Sie haben sich also bisher erfolgreich gegen die Zombie-Apokalypse gewehrt. Ich gehe mal davon aus, dass Sie sich an die Abstandsregeln gehalten, rücksichtsvoll zur Mund-Nase-Bedeckung gegriffen und sich regelmäßig die Hände gewaschen haben. „Hier fliegt gleich alles in die Luft!“, warnten uns bekanntlich die Actionhelden Drosten und Wieler angesichts explosionsartig auftretender Tröpfcheninfektionen und rieten dazu, Nieser in der Armbeuge zu entschärfen. Der Soundtrack dazu klingt etwa so:

Not macht erfinderisch

Sechs Monate Corona ließen uns allerdings wenig Zeit für Pande-MIMIMI, wenn wir nicht vor die Hunde gehen wollten. Denn Angst ist zwar ein Schutzmechanismus, doch sie lähmt auch. Nach dem initialen Schock waren in der Krise Einfallsreichtum und Flexibilität gefragt. Wahrscheinlich haben auch Sie die Herausforderung angenommen und sich überlegt, wie sie dem fiesen Virus den Kampf ansagen…

Corona löste eine Welle der Solidarität und Hilfsbereitschaft aus. Auch ich überlegte, wie ich mich sinnvoll einbringen könnte. Schreiben ist meine Stärke, und so entschloss ich mich, in Blogartikeln über Ideen aus der Möbel- und Einrichtungsbranche zu berichten, die während des Lockdowns entstanden.

Ich schrieb über Revive Interior, das mittlerweile expandierende Startup aus Köln, das gebrauchte Designermöbel restauriert und nicht nur zu guten Preisen, sondern auch für den guten Zweck verkauft. Dieser Tage war in der Fachpresse zu lesen, dass das Unternehmen bisher erfolgreich durch die Krise gekommen ist. Das hat mich gefreut und zeigt, dass wir Corona den Wind aus den Segeln nehmen können, wenn wir uns der Situation anpassen.

Sechs Monate Corona: Wenn uns SARS-CoV-2 schon eins auf die Nase gibt, dann wenigstens mit Stil!
Apropos Stärken gewinnbringend einsetzen: Dieser Mundschutz wurde von einer sehr netten Dame namens Jana angefertigt. Sie ist eigentlich Floristin, kann aber auch richtig gut nähen. Wenn uns SARS-CoV-2 schon eins auf die Nase gibt, dann wenigstens mit Stil!

Nicht nur Viren sind anpassungsfähig…

Sechs Monate Corona haben uns privat wie beruflich zum Umdenken gezwungen. Offen sein für Neues, das war die Devise. Und so fand der Berg einen Weg, zum Propheten zu kommen, während der zuhause bleiben musste und den Nachwuchs beschulte. Restaurants ersannen Lieferkonzepte, Ladeninhaber wurden zu Moderatoren und boten in Social-Media-Stories Einrichtungsgegenstände zum Verkauf an. Möbel wurden per Videochat vorgeführt, Küchenstudios bekamen Tools für die Onlineberatung und -planung.

Sprich: Virtuelle Kanäle öffneten geschlossene Läden und ermöglichten es uns, in Kontakt zu bleiben. Vielerorts war der Schritt zur Digitalisierung längst überfällig, weil sich die Käuferschaft bereits im Internet orientierte, informierte und auch bereit war, dort zu kaufen. Ein halbes Jahr mit dem Virus zwang den Handel dazu, über neue Konzepte nachzudenken und endlich den Absprung in die digitale Welt zu schaffen. Die Pandemie schob eine Weiterentwicklung an und lehrte uns, das zu beherrschen, was bisher unerreichbar, unverständlich oder gar bedrohlich erschien…

Pande-ME TIME

Wir bleiben zuhause! Dieser Slogan sollte uns im Frühjahr daran erinnern, uns für die gute Sache zu verbarrikadieren und dem draußen wütenden Virus durch Rückzug die Stirn zu bieten. Wir wienerten Türklinken und Oberflächen mit Desinfektionsmittel, ernährten uns von Nudeln, Mehlspeisen und Konserven und saßen das Ganze auf Bergen von Klopapier aus – so die von uns in die Supermärkte entsandten Hamster noch welches bekommen hatten. Allein zu Haus trotzten wir dem Erreger außerdem durch gründliches Waschen…

Wenn man nicht raus darf, muss man sich halt das Zuhause schön und gemütlich machen. Ein Segen für die Möbelbranche! Statt in einen Urlaub wurde vielerorts in die Einrichtung investiert. Davon profitierte zum einen der Outdoor-Bereich. Vor allem aber für die Küchenhersteller fällt die Bilanz nach sechs Monaten Corona recht positiv aus.

Die Konsumbereitschaft im Juni entwickelte sich offenbar positiv, trotz Einkommenseinbußen und steigender Arbeitslosenzahlen. Das stimmt doch vorsichtig optimistisch! Zumindest verbessert sich das Geschäftsklima in der Möbelindustrie.

Mein halbes Jahr mit dem Virus

Auch ich kann nicht klagen. Zwar wurden meine Pläne, Ziele und guten Vorsätze aus der Neujahrsnacht erst einmal jäh über den Haufen geworfen. Was schade war, denn 2020 hatte vielversprechende Möglichkeiten bereitgehalten. Ich hatte einen neuen Kunden und ein spannendes Projekt in Aussicht, für Februar und März standen Messen an.

Sechs Monate Corona. Dabei war das neue Jahr bunt und vielversprechend gestartet – mit einem „Buffet magnifique“ in der Silvesternacht. Kurz danach lagen nicht nur Schampus und Hummer, sondern auch meine Pläne für 2020 erstmal auf Eis…
Das neue Jahr war bunt und vielversprechend gestartet – so wie das „Buffet magnifique“ in der Silvesternacht. Kurz danach lagen nicht nur Schampus und Hummer, sondern auch meine Pläne für 2020 erstmal auf Eis…

Dann kam alles anders. Während ich zuhause blieb und terminliche Anker wie Konzerte, Messen und Gesangsstunden aus meinem Kalender strich, die für Struktur und ein Zeitgefühl gesorgt hätten… fand ich mich plötzlich und entgegen jeder Erwartung gut ausgelastet.

Es lief. Das machte mich sehr dankbar. In meinem Homeoffice, an das ich sowieso gewöhnt war, verfasste ich Pressemitteilungen, Newsletter und Anschreiben für Kunden, schrieb diverse Blogartikel und übernahm das ein oder andere Lektorat.

Spannende neue Projekte

Über das Portrait zu Revive Interior war die Koelnmesse auf mich aufmerksam geworden. Die Online-Redaktion fragte mich, ob ich Lust hätte, Artikel für das Magazin „Wohnen und Einrichten“ von ambista beizusteuern – einem Forum speziell für die Möbel- und Einrichtungsbranche. Im Juni ist dort mein erster Artikel erschienen, der ebenfalls durch meinen Blog inspiriert wurde.

Auch Dirk Schweitzer, ein befreundeter Kameramann, hat die sechs Monate Corona gut genutzt und zusammen mit einigen Kollegen ein neues Projekt aus der Taufe gehoben: einen Komplettservice für digitale Kommunikation rund um das gerade in Corona-Zeiten immer wichtiger werdende Thema ‚Livestream‘. Ob ich Lust hätte, das Expertenteam der livestreaming.company zu bereichern? Hatte ich und verfasste erst einmal Texte für die neue Website, die derzeit im Werden begriffen ist.

Ausblick aufs zweite Halbjahr

Auch über die nächsten sechs Monate (und darüber hinaus) werden wir uns wohl oder übel mit Corona arrangieren müssen. Aber ich bin einfach mal optimistisch und halte es mit dem guten alten Jeff – nur, dass es diesmal wir sein werden, die sich anpassen (und nicht unser schurkisches Virus, toi toi toi!):

Konkret ist eine Artikelserie für ambista geplant, mit jeder Menge Tipps für die Branche von Leuten, die es wissen müssen – Sie dürfen gespannt sein. Derzeit befinde ich mich in der Vorbereitungsphase. Im September steht dann die Küchenmeile A30 an, wenn auch diesmal in deutlich kleinerem Rahmen. Hier bin ich selber gespannt, wie sich das gestalten wird.

Sechs Monate Corona: das Fazit

Was mich sechs Monate Corona gelehrt haben? Lassen Sie sich nicht entmutigen! Wenn man nicht das erreicht, was man sich vorgenommen hat, ist das nicht automatisch schlecht. In meinem Fall traten einfach andere Ziele an die Stelle der Pläne aus der Neujahrsnacht.

2020 ist für mich immer noch der Anfang von etwas Neuem. Zwar sind wir unfreiwillige Helden im falschen Film, aber wir sind an SARS-CoV-2 auch gewachsen. Das Virus hat gezeigt, dass wir zusammenhalten müssen. Dass sich aus einer Krise auch Gutes entwickeln kann. Also, schauen Sie optimistisch nach vorne. Und machen Sie es wie Dorie!

Ich bin für Sie da

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Übrigens…

Meine Erfahrungen auf dem Schiff und die einmaligen Erlebnisse an Bord und unterwegs habe ich ebenfalls im Blog festgehalten. Wollen Sie mehr daüber lesen? Hier geht es zu den Geschichten einer Seereise.

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